Die Idee, ältere Bürger und Bürgerinnen aus ihrer häuslichen Isolation herauszuholen und so genannte Altenstuben als Begegnungsstätten einzurichten, entstand bereits in den sechziger Jahren des
20. Jahrhunderts. In Fritzdorf wurde dieser Gedanke von Pfarrer Johannes Heisterkamp aufgegriffen. Als Begegnungsort wählte er einen alten Kuhstall an der Ecke Schmiedegasse / Oevericher Straße,
in dem früher Kühe gehalten und Heu gelagert wurde. Der Umbau wurde von der katholischen Pfarrgemeinde Fritzdorf finanziert.
Am 2. Januar 1975 wurde die St.-Georg-Stube eingeweiht. Es war damit die erste Altenstube der Gemeinde Wachtberg. Mittwochs und Donnerstags trafen sich und treffen sich noch heute die Fritzdorfer
Senioren, streng nach Männlein und Weiblein getrennt, unter dem Motto „Geselligkeit kennt keine Altersgrenze“ in der Georgstube. Es wird gestrickt, gehäkelt, gebastelt, Herzblättchen gespielt
oder ein zünftiger Skat „gekloppt“. Genau so wichtig ist auch der „Klaaf“, bei dem die Neuigkeiten aus dem Ort oder der Familie weitergegeben werden.
Auch Pfarrer Heisterkamp traf man damals häufiger beim Fritzdorfer National-Kartenspiel Skat, von dem er behauptete: „Die Regeln sind nur von einem echten Fritzdorfer zu lernen“.
Anfangs wurden die Unterhaltungskosten für den Betrieb der Altenstube noch von der Gemeinde Wachtberg bezuschusst. Heute werden die Kosten von der Pfarrgemeinde getragen.
Nachdem das Pfarrgebäude privat vermietet wurde, musste die dort untergebrachte Bücherei umziehen. So wurden die Senioren und Schachspieler aus der Georgstube ausquartiert und das Gebäude zur
katholischen öffentlichen Bücherei. Derzeit arbeitet ein Team aus Mitarbeiterinnen sehr erfolgreich und durch laufende Neuheiten lohnt sich ein Besuch immer.
Quelle:
Presseartikel
Bildquelle:
Hans Bernd Sonntag
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